Warum eine Steuerfachangestellte auch wie ein Detektiv arbeiten muss und warum Mädchen sich mit großem Feingefühl für die Ausbildung als Mechatronikerin eignen, erfuhren und erlebten rund 250 Schülerinnen und Schüler der Realschule plus Hoher Westerwald im Rahmen des Tages der Betriebe in Rennerod. Schon am Vorabend fand die gut besuchte Berufsinformationsbörse in der Aula statt, zu der neben den Schülerinnen und Schülern auch die Eltern eingeladen waren. Neben zahlreich vertretenen Ausbildungsbetrieben aus der Region stellten auch weiterführende Schulen und Hochschulen ihr Angebot vor. Seit vielen Jahren ist es am Tag der Betriebe üblich, dass die regionalen Firmen und Dienstleister im Rahmen des Voemittagsunterrichts ihre Workshops anbieten und so den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit geben, die ganze Bandbreite der Ausbildungsberufe praktisch und lebensnah kennen zu lernen. So mancher verliert hier die Angst vor der Technik, lernt Berufe kennen, die ihm bisher fremd waren oder sucht bereits den ersten persönlichen Kontakt, um sich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Das Team um Jobfux Anne Riebel und Konrektorin Sika Michel konnte in diesem Jahr 22 Ausbildungsbetriebe begrüßen, die sich und ihr Berufsfeld mit viel Aufwand und Engagement in der Schule präsentierten oder von Workshopgruppen vor Ort besucht wurden. Erstmalig durfte Anne Riebel dabei auf ihrem Rundgang mit dem Verbandsbürgermeister Gerrit Müller und Rektorin Antje Hentrich die Firma GFW Windenergie und Vecoplan in Rennerod willkommen heißen.
Die Bandbreite der Berufe reichte in diesem Jahr vom Einzelhandel über die klassischen Kaufmannsberufe hin bis zum Geomatiker (Vermessungs- und Katasteramt Westerwald- Taunus). Vor allem das Handwerk war wieder zahlreich vertreten. Während Burkhardt Riedel (Ausbildungsleiter Zoth Metallbau) sich mehr Mädchen in den technischen Berufen wünscht, fand man in den Workshops von Torsten Giehl (Steuerbüro Giehl) überwiegend weibliche Teilnehmerinnen. Schon fast zur Tradition ist es geworden, dass ehemalige Schülerinnen und Schüler der Renneroder Realschule plus als Auszubildende in den Workshops assistieren oder diese sogar leiten und so authentisch aus der für sie neuen Berufspraxis berichten konnten. Tim Neumann, der seine Ausbildung zum Mechatroniker bei der Firma Selzer absolviert, riet dabei seinen ehemaligen Mitschülern, möglichst viel Praxiserfahrung zu sammeln und sich nicht davor zu scheuen, in den Ferien freiwillige Praktika zu machen, um sich am Ende auf das richtige Berufsfeld zu konzentrieren und für sich den besten Weg einzuschlagen.
Zufrieden dankte Jobfux Anne Riebel – das Projekt Jobfux wird vom Europäischen Sozialfonds und der Landesregierung Rheinland-Pfalz gefördert – am Ende allen für ihren Einsatz. Ihr Dank galt auch den außerschulischen Partnern (Naspa, Westerwald Bank, BARMER, Vecoplan) sowie der Fotografin Simone Reichelt, die das zusätzlich laufende Bewerbertraining für die Klassenstufen 8 und 9 unterstützten und somit einen wichtigen Baustein im Rahmen der Berufsorientierung in Rennerod darstellen.