„Das kostet doch normal mehr als drei Euro!“, so die spontane Äußerung eines Schülers am Ende eines beeindruckenden Schultages. Schon beim Betreten der Aula merkte man, dass an diesem Vormittag eine ganz besondere Atmosphäre herrschte. Der Bühnenaufbau, die Boxen, Instrumente und Lichter ließen Großes erwarten. Und genauso kam es dann auch.

Jana Crämer, Buchautorin der Autobiographie „Das Mädchen aus der ersten Reihe“ betrat gemeinsam mit Batomae und Band die Bühne und fesselte die 350 gebannt wartenden Schülerinnen und Schüler in kürzester Zeit. In einer phantastisch eingespielten Mischung aus Musik und Lesung erzählte sie ihr eigenes Leben. Und das hatte es durchaus in sich: Mit 170 Kilo Gewicht war sie schon in der Schule, der Disco oder auf dem Abiball eine Außenseiterin, die irgendwann als „Das Mädchen aus der ersten Reihe“ ihre Lieblingsband im Publikum anhimmelte und dann nicht nur beste Freundin des Bassisten David Müller alias „Batomae“, sondern später elf Jahre lang Managerin seiner ehemaligen Band Luxuslärm (Echo- nominiert, 1LIVE Krone 2009 als bester Newcomer…) wurde. Irgendwann, so Jana Crämer, schrieb sie ihre ganz eigene Geschichte auf. Sie litt unter der Essstörung „Binge Eating“, bei der es immer wieder zu Heißhungerattacken mit unkontrollierbaren Essanfällen kommt. Batomae war von diesem Tagebuch so berührt, dass er spontan Lieder für seine Freundin schrieb. Und so wurde das Tagebuch schließlich veröffentlicht und von Jana Crämer und Batomae in Form von Konzertlesungen präsentiert, um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen und mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Der Song „Unvergleichlich“ wurde mit seinem berührenden und gleichsam schockierenden Video auf YouTube berühmt, Stern TV berichtete über Janas Buch und beide touren seither durch ganz Deutschland.
Begeistert und ergriffen nahmen die Schülerinnen und Schüler der Realschule plus das Thema an, sangen mit, weinten ein paar heimliche Tränen der Betroffenheit und fielen sich am Ende begeistert in die Arme, als Batomae sie ermutigte, nicht nur virtuelle Freunde zu haben, sondern sich gegenseitig zu akzeptieren und anzunehmen. Groß war dann auch die Resonanz im Anschluss an das Konzert, miteinander ins Gespräch zu kommen, Selfies zu schießen und sich ein Autogramm geben zu lassen. Für Gespräche stand auch Reiner Kuhmann vom Diakonischen Werk mit seinem Infostand zur Verfügung, der die Ausbildung der Schülerscouts der Renneroder Schule im Rahmen der Sucht- und Präventionsarbeit (Leitung: Anne Schäfer, Steffi Krah und Tanja Kison) begleitet.

Ein besonderer Dank geht hier auch an den Förderverein der Schule, der VG Rennerod als Schulträger und der Landeszentrale zur Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz, die die Konzertlesung durch ihre finanzielle Unterstützung erst ermöglicht haben. Mehr zu Jana Crämer und Batomae findet man im Internet unter: http://www.endlich-ich.com